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Juni 2023


MICROBELIX

Die Mikrobielle Schatzkiste

Citizenscience Projekt zur mikrobiellen Artenvielfalt - Neue Bodenbakterien finden

Bild: HIPS/Sophia Decker

Erkunde mit uns die Artenvielfalt der Bakterien im Erdboden

Eine Vielzahl von Mikroorganismen besiedeln das Erdreich, und ihre Rolle in der Natur ist oftmals noch unerforscht. Bodenbakterien sind auch eine wichtige Quelle für Naturstoffe, die sich weiterentwickeln lassen zu neuartigen Medikamenten. Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, kurz HIPS, und die Naturlandstiftung Saar möchten euch dazu einladen, gemeinsam mehr herauszufinden über die Bakterien die wie ein "mikrobieller Schatz" im Boden auf ihre Entdeckung warten. Helft uns dabei, eine möglichst große Zahl von Bodenproben aus verschiedenen Landschaften zu analysieren! Hier geben wir euch alle Informationen zur Citizenscience Aktion*, eine Anleitung zum Bodenproben nehmen und den Zugang zur App, um neue Bodenproben online zu registrieren.

* Citizenscience = engl. "Bürgerwissenschaft" - jeder kann mitmachen


Wettbewerb "Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt"

Bereits im Mai 2023 konnte sich MICROBELIX als eines von zehn Projekten für die zweite Phase im Wettbewerb Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt qualifizieren. Die zehn Finalisten traten im Anschluss in einer öffentlichen Abstimmung gegeneinander an, wobei MICROBELIX mit über 2000 Publikumsstimmen den ersten Platz belegen konnte. Nach einer weiteren Bewertung des Projektkonzeptes durch eine Fachjury reichte dies aus, um sich als eines von drei Projekten ein Preisgeld in Höhe von 50.000 € sichern zu können. Wir freuen uns riesig, haben schon ganz viele Pläne und werden uns in Kürze bei allen Interessierten melden!

Pressemittteilung zum Wettbewerb "Auf die Plätze! Citizenscience in deiner Stadt"

Wie kann ich mitmachen?

1. Probensammel-Kit erhalten
Ein Set für das Bodenproben nehmen kann man sich direkt beim HIPS abholen oder auf dieser Webseite anfordern. Vereine und Schulen können uns kontaktieren, um Sets zu erhalten.

2. Als Probensammler anmelden
Wer sich als neuer Probensammler anmeldet, bekommt von uns ein Probensammel-Kit per Post geschickt. Dann noch die Kurzanleitung studieren, die wichtige Tipps für möglichst gute Bodenproben enthält, und los geht's!

3. Proben sammeln und online eintragen
Ein Blick auf die interaktive Karte zeigt, wo bereits Bodenproben gesammelt wurden. Neue Proben am besten direkt vor Ort online registrieren und dann ans HIPS senden.

Die Forschung am HIPS

Die Wissenschaftler am HIPS beschäftigen sich mit vielfältigen Fragestellungen rund um das Thema pharmazeutische Wirkstoffe. In aller Kürze, sind dies die Schwerpunkte unserer Forschung:

Neue Naturstoffe aus Bodenbakterien finden und untersuchen, wie diese wirken.

Wirkstoffe verbessern, damit diese zu neuen Medikamenten weiterentwickelt werden können.

Wirkstofftransport untersuchen, um Wege zu finden wie Moleküle ihr Ziel am besten erreichen.

Mehr Informationen über unsere Forschung gibt es unserer Webseite. Das HIPS gehört zum HZI, dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.


Jetzt als neuer Probensammler anmelden:

Vorname

Nachname

Straße, Hausnummer

PLZ und Wohnort

Email-Adresse

Bitte alle nötigen Informationen für Postversand eingeben.

Forscherkennung

Zugangscode


Warum sollte ich mich hier anmelden? – Die Anmeldung als Probensammler dient dazu, ein Probensammel-Kit zu erhalten und die eingesendeten Bodenproben später persönlich zuzuordnen. Wer sich mit dem Webformular mit persönlichen Daten registriert, hat folgende Vorteile:

Persönliches Feedback – Wenn wir in der Bodenprobe etwas interessantes finden, erhält man einen Bericht per email.

Teilnahme am Gewinnspiel – Unter allen registrierten Probensendern werden mehrere Überrraschungspreise verlost. Außerdem werden besonders interessante Bodenproben mit einem Geschenk prämiert.

Nach dem absenden des Registrierungsformulars sollte eine email-Bestätigung im Postfach ankommen. Wenn nicht, bitte den Spam-Ordner prüfen.

Datensicherheit: wir versprechen, dass wir keine email-Adressen oder andere persönliche Daten weitergeben und sie intern nur im Rahmen der Mitmach-Aktion verwenden. Datenschutzerklärung


Wo sollte ich am besten Proben sammeln?

Am interessantesten sind Bodenproben aus Gebieten, von denen wir bisher noch keine Proben erhalten haben (d.h. noch keine grünen Markierungspunkte in der Karte). Außerdem muss man auf ein paar zusätzliche Dinge achten, um möglichst gute verwendbare Bodenproben zu sammeln. Mehr dazu steht in der Kurzanleitung für die wissenschaftliche Probennahme.

Wichtig: Bei der Probennahme am besten gleich die genaue Position mithilfe unserer Sample App online registrieren. Das geht schnell und hilft uns, die Bodenprobe in der HIPS Forschungsdatenbank einzuordnen.

Besonders geeignet für die Probennahme sind naturbelassene, abgelegene Stellen mit üppiger Vegetation. Aber auch aus dem verrottenden Pflanzenmaterial im Komposthaufen oder dem Schlamm am Ufer von Fluss, See oder Gartenteich können interessante Bodenbakterien isoliert werden. Kreativität ist gefragt - die HIPS Wissenschaftler freuen sich über Proben von ganz besonderen Orten! Wenn ihr Proben sammelt, achtet bitte auf die Natur. Bleibt in Schutzgebieten bitte im Bereich der Wege um wildlebende Tier- und Pflanzenarten nicht zu stören.



Fragen und Antworten

Heißt diese Aktion nicht mehr "Sample das Saarland"?

Unter dem Motto "Sample das Saarland" haben wir 2017 begonnen, unsere Citizenscience Initiative aufzubauen und Bürger vor allem aus dem Saarland aufgefordert, uns Bodenproben zu schicken. Schließlich ist das HIPS in Saarbrücken, der Landeshauptstadt des Saarlandes, zu Hause. Seit 2022 rufen wir auch Bürgerwissenschaftler aus ganz Deutschland dazu auf, unsere Forschung mit Bodenproben zu unterstützen. Im Sommer 2022 ist unsere Mitmach-Aktion unter dem Titel "Die Mikrobielle Schatzkiste" außerdem auch in der Ausstellung an Bord der MS Wissenschaft zu sehen gewesen. Seit dem Sommer 2023 sind wir unter dem Titel MICROBELIX unterwegs, um die neuen Entwicklungen des Projekts hervorzuheben.

Mikrobielle Schätze - heißt das, ich kann reich werden?

Kurze Antwort: Nein. Die Wissenschaftler am HIPS allerdings auch nicht! Es ist sehr viel Forschungsarbeit nötig, um von einem neuen Bakterium zu einem möglicherweise anwendbaren Medikament zu gelangen. Dieser Weg dauert viele Jahre und es ist unmöglich, zum Zeitpunkt der Probennahme bereits etwas über die Erfolgsaussichten zu sagen. Die Einsendung von Bodenproben trägt aber dazu bei, die Chancen zu erhöhen, dass eines Tages vielleicht tatsächlich ein interessanter Wirkstoff gefunden wird, vielleicht aus einem Bodenbakterium aus dem eigenen Garten :)

Was habe ich davon, eine Bodenprobe zu senden?

Vor allem das gute Gefühl, einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Grundlagenforschung geleistet zu haben. Die mikrobielle Biodiversität in der Erde ist ein Thema, das nur mit Hilfe von Bodenproben aus möglichst vielen verschiedenen natürlichen Umgebungen erforscht werden kann. Außerdem verlosen wir unter allen Einsendern mehrere Überraschungspreise und belohnen die spannendste Bodenprobe mit einem besonderen Geschenk...

Erfahre ich, ob in meiner Probe etwas gefunden wurde?

Ja! Jeder Probensammler der sich mit email-Adresse angemeldet hat bekommt einen kurzen Bericht zugesendet, wenn wir ein typisches Bodenbakterium in der Probe identifizieren konnten. Die Bodenproben durchlaufen danach allerdings weitere teils sehr langwierige Tests und Analysen, und wir bitten um Verständnis, dass wir nicht immer sofort über jedes Ergebnis das wir unter Umständen erst Jahre später erzielen im Detail informieren können. Besonders interessante Funde werden wir von Zeit zu Zeit auf dieser Webseite präsentieren.

Kann ich auch Bodenproben von "irgendwo anders" schicken?

Das Ziel der Aktion ist es, Bodenproben von möglichst vielen Stellen überall in Deutschland zu sammeln. Im Prinzip analysieren die HIPS Wissenschaftler auch gerne Proben von interessanten Orten weltweit. Wir können allerdings im Rahmen dieser Aktion vorerst nur Bodenproben aus Deutschland bearbeiten. Es gibt internationale Abkommen wie z.B. das Nagoya Protokoll, die es für uns derzeit zu kompliziert machen, ohne spezielle Vereinbarungen Proben von Orten aus aller Welt zu erforschen (d.h. ohne dass vorab ein umfangreiches juristisches Vertragswerk mit dem jeweiligen Land ausgehandelt wurde).

Was ist das Probensammel-Kit und wie bekomme ich es?

Das Set für das entnehmen von Bodenproben kann man sich nachmittags unter der Woche beim HIPS auf dem Campus der Universität des Saarlandes, Gebäude E8.1, im Sekretariat im 3. Stock abholen. Auch einige Apotheken im Saarland verteilen die Sets. Wir senden es auch per Post zu (bitte Formular auf dieser Webseite ausfüllen). Vereine und Schulen können uns kontaktieren, um Sets zu erhalten. Im Probensammel-Kit enthalten sind Labormaterialien, um eine saubere Probenentnahme und einen sicheren Transport der Bodenprobe zu unterstützen. Außerdem dient die Schachtel zum kostenlosen einsenden der Proben. Enthalten ist auch die Kurzanleitung und eine individuelle Forscherkennung, die uns hilft das eingesendete Material in der HIPS Datenbank zu registrieren und den Ort zuzuordnen.

Kann ich auch ohne das Sample-Kit Bodenproben einsenden?

Notfalls ja, aber die Arbeit der Mikrobiologen wird dadurch schwieriger. Wenn man gerade an einem außerordentlich spannenden Ort ist und kein Probensammel-Kit dabei hat, könnte man Probenmaterial in ein sauberes Plastiktütchen füllen und uns senden. Bitte die Probe dabei aber möglichst nicht mit den Fingern berühren ("kontaminieren"), Tütchen dicht verschließen und unbedingt vor dem versenden per ✉  email Bescheid sagen, damit wir die Probensendung zuordnen können.

Was passiert am HIPS mit den Bodenproben?

Die Bodenproben durchlaufen eine aufwändige Analysen-Prozedur, durchgeführt von unseren Mikrobiologie-Experten. Zunächst einmal müssen allerlei andere Kleinstlebewesen wie Milben, Pilze, Amöben und viele gewöhnliche Bakterienarten entfernt werden, um danach der Probe die besonders interessanten Bodenbakterien zu "entlocken". Dann ist es Aufgabe der Mikrobiologen, neue Bakterienarten zu identifizieren. Chemiker und Pharmazeuten untersuchen danach, ob diese Bakterien interessante Wirkstoffe produzieren können.



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Diese Webseite wird vom HIPS betrieben, einem Institut des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
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